Manchmal verändert sich das Aussehen der Patienten und Patientinnen auf der Intensivstation. Dies kann beängstigend wirken. Deshalb ist es uns wichtig, Sie beim ersten Besuch zum Patienten oder zur Patientin zu begleiten und Sie zu unterstützen.
Überschüssiges Gewebewasser und Hautverletzungen
Viele Intensivpatienten sind manchmal so aufgedunsen, dass sie richtiggehend entstellt wirken. Die aufgedunsene Haut ist ein Ausdruck von überschüssigem Gewebewasser, welches sich in allen Teilen des Körpers ansammelt.
Besonders eindrücklich ist dies im Bereiche der Augen. So kann es vorkommen, dass die Bindehaut derart geschwollen ist, dass sie zwischen den Augenlidern des Patienten hervorquillt. Diese Gewebeflüssigkeit ist die Folge des krankmachenden Prozesses (z.B. Herzschwäche, Nierenversagen, etc.), sowie der Therapie mit grösseren Flüssigkeitsmengen, die der Patient in diesen Situationen benötigt.
Sobald das zugrundeliegende Leiden wieder unter Kontrolle ist, wird die überschüssige Gewebeflüssigkeit vom Körper selbst wieder abgebaut. Manchmal ist der ganze Körper so aufgeschwollen, dass es zu Blasenbildungen kommen kann. Unter diesen Umständen ist die Haut natürlich extrem verletzlich. Obwohl pflegerisch alles unternommen wird, um die strapazierte Haut zu schonen, kann es leider immer wieder zu kleinen Verletzungen der Haut (z.B. Risse und Ablösen der obersten Hautschicht nach Wechsel von Verbänden) kommen.
Blutergüsse
Oft sind auf der Haut von Intensivpatienten Blutergüsse sichtbar. Diese sind in der Regel harmlos. Meistens stammen sie von einer Operation, von einem Unfall oder aber von den verschiedenen Blutentnahmen, die immer wieder gemacht werden müssen. Auch verschiedene Medikamente, wie zum Beispiel die Blutverdünner, können Blutergüsse provozieren. Gelegentlich sind Blutergüsse aber auch Ausdruck einer gefährlicheren zugrunde
liegenden Störung im Gerinnungssystem des Patienten.